Zweitliga-Meister empfängt zum Auftakt den Ersten Berliner Judo-Club / Frauen kämpfen gegen den VfL Stade

Endlich wieder Judo, genauer gesagt, endlich wieder Judo-Bundesliga. Und das gleich im Doppelpack bei der Kampfgemeinschaft der Judoka Mecklenburg-Vorpommerns – sowie mit zwei Premieren. Während die Männer am Sonnabend, 16. März 2024, erstmals als amtierender Zweitliga-Meister, der sein Aufstiegsrecht nicht wahrnahm, die Matte der 2. Judo-Bundesliga Nord-Ost betreten, schickt der Verein am gleichen Tag zum ersten Mal auch ein Frauenteam im Liga-Betrieb auf die Matte.

Weststadt-Sporthalle in Parchim als gutes Omen

Gekämpft wird, wie schon in der Meistersaison 2023, am ersten Kampftag in der Weststadt-Sporthalle in Parchim. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr läutete die KGJMV mit einem 11:3-Sieg gegen die Berliner Kampfgemeinschaft ihre bislang beste Zweitliga-Kampfzeit ein. Auch dieses Mal geht es zum Auftakt mit dem Ersten Berliner Judo-Club gegen ein Team aus der Bundeshauptstadt. Und doch ist bei der KGJMV in diesem Jahr einiges anders – zumindest einige Gesichter der Mannschaft sind anders, wenn auch nicht ganz unbekannt.

Zwölf Neuzugänge verzeichnet das Team in dieser Saison. Einer davon ist Tobias Sieg. Wobei, wirklich neu ist Sieg nicht bei den Mecklenburgern. Viel eher ist er ein Rückkehrer. Schon 2014 und von 2018 bis 2019 hatte Tobias Sieg für die KGJMV gekämpft, bis es ihn in die erste Liga nach Spremberg zog. Als Teammanager zieht der Sportler des KSV Grimmen schon länger die Fäden beim Judoteam MV. Jetzt geht es für ihn auch als Kämpfer zurück auf die Matte. „Die Stimmung, dieses Teamgefühl, das ist einfach unschlagbar, da wollte ich wieder komplett dabei sein. Wie oft ich selbst auf der Matte stehen kann, wird sich zeigen. Die ganze Organisation, vor allem bei den Heimkampftagen, ist doch immens. Da lasse ich gern anderen den Vortritt“, erzählt der „Neuzugang“.

Der Meister der Vorsaison hat sich definitiv verstärkt, soviel ist sicher. „Das gilt aber auch für die anderen Mannschaften. Das wird eine spannende Saison werden“, erklärt Tobias Sieg weiter. Den Zuschauern will das Judoteam-MV natürlich erneut eine starke Leistung, spannende Kämpfe und tolles Judo präsentieren. „Wir haben kaum Absagen für den Kampftag und sind gut aufgestellt“, freut sich der Teammanager abschließend. Kampfbeginn für die Männer ist um 17 Uhr.

Bewährungsprobe der Frauen gegen den VfL Stade

Für die Frauen der KGJMV beginnt das Abenteuer Bundesliga am Sonnabend bereits um 14.45 Uhr, wenn der VfL Stade zu Gast ist. Zweimal ist der Versuch, ein Frauenteam im Liga-Betrieb zu stellen, bislang gescheitert. 2024 hat es nun endlich geklappt. „In den letzten Jahren haben viele weibliche Talente aus MV für andere Mannschaften gekämpft. Dieser Entwicklung wollten wir schon immer mit einem eigenen Team entgegenwirken. Jetzt hat es endlich geklappt“, freut sich Luisa Tischler, die die Mannschaft mit viel Herzblut auf die Beine gestellt hat und das Team managt.

Liga-Start nur in der 1. Bundesliga möglich

Anders als die Männer sind die Frauen direkt in der ersten Bundesliga gefragt. Tiefere Ligen gibt es im Nordosten nicht mehr. „Die Männer haben aber gezeigt, was mit Sportlern aus MV und dem nötigen Kampfgeist möglich ist“, entgegnet Tischler entschlossen.

Die Teammanagerin stand in ihrer aktiven Zeit selbst in der damaligen 2. Bundesliga auf der Matte. „Ich hätte gern selbst zu meiner aktiven Zeit die Möglichkeit gehabt, für mein Bundesland oder meinem Verein an den Start zu gehen. Jetzt haben zumindest die jungen Talente die Chance dazu.“

Dass sich bei den Damen vor dem ersten Kampftag Anspannung und Vorfreude vermischen, dürfte kein Wunder sein. „Wir haben in Freundschaftskämpfen bewiesen, dass wir andere Mannschaften ärgern können. Wir werden uns auch gegen Stade nicht verstecken und sind auf jeden Fall motiviert“, so Luisa Tischler. Vielleicht gelingt dem Liga-Neuling am Ende auch der Überraschungserfolg. Mit der Unterstützung der Zuschauer und dem Männerteam ist das zumindest nicht komplett unrealistisch.

Felix Tischler