Eine dienstliche Reise führte Holm Kolata und Ralf  Wilke, Präsident bzw. Koordinator des JVMV, in den westlichen Teil unseres Landes. Wie so oft verbindet man zwingende Maßnahmen mit angenehmen Treffen, die dann auch mal eine Reise enorm verkürzen können. So war es auch am gestrigen Tag. Nur ein kleiner Umweg und das JVMV-Duo stand vor der Tür von Yvonne Wolski.

Ein lebensfrohes Gesicht strahlte ihre Besucher an – sie konnte ihre Freude kaum verbergen. Nach einer sehr dramatischen Zeit hat Yvonne endlich wieder festen Boden unter den Füßen. Das war vor 18 Monaten ganz anders. Die Diagnose Leukämie und das Wissen, dass ihr Leben nur durch eine Stammzellspende gerettet werden kann, sorgten bei allen Judoka in und um Mecklenburg-Vorpommern für einen Aufschrei. Niemand konnte sich dieser schrecklichen Tatsache entziehen. Als Wettkämpferin, wie auch als engagiertes Mitglied des Gadebuscher JV, hatte die sympathische Judosportlerin viele gleichgesinnte Freunde, die nun wie eine Wand hinter Yvonne standen. Eine Registrierungsaktion für Stammzellspender am 15.12.2019 in Gadebusch brachte 448 Spender und über 7000,00 € ein. Das ist im Vergleich zu anderen Aktionen schon eine richtige Hausnummer, bei der selbst Sportler aus Berlin, Brandenburg und Schleswig-Holstein anreisten. Und diese Aktionen weiteten sich aus. Der gemeinnützige Verein „Judoka für Judoka“ unterstützte ebenso die Aktion „Gemeinsam für Yvonne“ wie einzelne Judoka, die beim Grand Slam in Düsseldorf im Februar 2020 ihren Höhepunkt fand. Für den beherzten Einsatz vor, nach und während dieser Veranstaltung steht im besonderen Maße ein Name: Anna Molte Olek.  Diese junge Nachwuchssportlerin aus Niedersachsen verkörpert die Judowerte und ganz besonders Hilfsbereitschaft wie kaum eine andere. Hingebungsvoll agierte auch Annas Mutter, die ebenso wie ihre Tochter, die Aktion während des Grand Slam begleitete. Etwa einen Monat später wurde ein geeigneter Stammzellspender gefunden und die Transplantation konnte erfolgreich durchgeführt werden. Ein gesundheitliches Auf und Ab begleitete über mehrere Monate das Befinden von Yvonne. Jetzt nach einem Jahr geht es ihr weitaus besser und eine positive Prognose für die Zukunft lässt die vielen schweren Stunden langsam erblassen.

Während unseres Aufenthaltes brachte Yvonne mehrfach ihre Dankbarkeit zum Ausdruck. Ohne die tröstenden Worte und die Aktionen, deren Berichte sie glücklich und sprachlos machten, sowie dem Wissen „Ich bin nicht allein“ wäre es viel schwerer geworden.

Vielen Dank an meine Judofreunde im Verein, vielen Dank an Anna Monta, vielen Dank an den Verein  „Judoka für Judoka“  vielen Dank an alle die mich unterstützt haben. Judofreunde können Berge versetzen.

Ja, das können sie. Und, sehr gern standen und stehen wir an deiner Seite. Liebe Yvonne, werde schnell wieder gesund.